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Geschichte der Uruk-Warka-Sammlung

Die Uruk-Warka-Sammlung ist als Leihgabe des Deutschen Archäologischen Instituts Bestandteil der Sammlungen an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Dass die Funde in dieser Form in Heidelberg präsentiert werden können ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass der irakische Staat bis in den Winter 1968/69 Fundteilung gewährte, wodurch es den Ausgräber*innen möglich war eine gewisse Anzahl an Funden nach Deutschland zu überführen.

Die in Heidelberg aufbewahrten Funde stammen aus fünfzehn Grabungskampagnen, von 1953/54 bis 1967/68. Dass die Ausgrabungsstücke aber überhaupt nach Heidelberg gelangt sind, ist eng mit der Geschichte Nachkriegsdeutschlands und der damaligen politischen Situation verknüpft. Das Vorderasiatische Museum, welches bis dahin die Funde der deutschen Ausgrabungen beherbergte, lag im Ostteil der geteilten Stadt Berlin und damit auf Staatsgebiet der ehemaligen DDR. Zur damaligen Zeit war Prof. Adam Falkenstein, langjähriger Grabungsphilologe in Uruk, Oridnarius für den Lehrstuhl Orientalistik an der Universität Heidelberg. Falkensteins Institut wurde die Heimat der aus Uruk-Warka stammenden Fundstücke.

Ortsschild Warka im Südirak

Für das Heidelberger Universitätsjubiläum 1986 wurde im Zusammenhang mit dem Ebla-Kongress eine erste Präsentation der Exponate in dem Gebäude Hauptstr. 126/III vorgenommen. Aus Sicherheitsgründen konnte die Sammlung jedoch nur Fachleuten, nicht dem allgemeinen Publikum zugänglich gemacht werden. Diese erste Ausstellung wurde bis 1992, als die 39. Rencontre Assyriologique Internationale in Heidelberg stattfand, gezeigt.

Im Juli 1992 musste das Gebäude dann für die Renovierungsmaßnahmen geräumt werden. Danach wurden die Räumlichkeiten im 2. Stock bezogen. Die Ausstellung wurde neu konzipiert und dank des großzügigen Entgegenkommens der Universität mit neuen Vitrinen, in denen wesentlich mehr Funde gezeigt werden konnten, ausgestattet. Die Eröffnung der Sammlung wurde am 21. Juli 1995 durch den Rektor der Universität Heidelberg, Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. P. Ulmer, vorgenommen. Zu dieser Zeit war die Sammlung für Publikumsverkehr zugänglich, und zwar jeweils dienstags und donnerstags, fungierte aber konzeptuell primär als Lehrsammlung unter der Leitung von Professor Felix Blocher und später dann Professor Peter Miglus.

Im Jahr 2009 wurden schließlich die Räumlichkeiten in der Marstallstraße 6 bezogen, die Sammlung wurde auf Bestreben von Professor Markus Hilgert, dem damaligen Leiter der Sammlung, mit derjenigen des Ägyptologischen Instituts zusammengelegt, um ein „Heidelberger Universitätsmuseum für Frühe Hochkulturen“ zu begründen – ein Museum, welches zukünftig nicht nur das interessierte Fachpublikum, sondern auch die breite Öffentlichkeit ansprechen soll. 2015 wurde durch den Rektor der Universität, Professor Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel eine dauerhafte Kuratur für die Sammlung eingerichtet, seit 2016 leitet Professor Kai Lämmerhirt die Sammlung.