Biografien der Dinge: Zur Vermittlung von Objektprovenienzen in ethnologischen und Kunstmuseen.

Seit 2025 befasst sich Hagen Gersie im Rahmen seines Promotionsvorhabens mit den Praktiken der Vermittlung von Objektprovenienzen in ethnologischen und Kunstmuseen.

Projektbeschreibung

Das Promotionsvorhabens bewegt sich an der Schnittstelle von Provenienzforschung, Museumswissenschaften und Kulturtheorie und befasst sich hauptsächlich mit einem zentralen Bestandteil der Provenienzforschung: Der Vermittlung ihrer Ergebnisse. Die Provenienzforschung untersucht die Besitz- und Erwerbsgeschichte von Kulturgütern im weiteren Sinne und ist in den letzten Jahren zu einem immer wichtigeren Aufgabenfeld von Museen geworden.

Doch wie genau gestalten Museen diese Vermittlung? Welche Ansätze werden dabei verfolgt? Was bedeutet „Provenienz“ in diesem Zusammenhang – lediglich eine Besitzkette oder umfassende Kontextforschung? Und welches Potenzial liegt in der Vermittlung dieser Forschungsergebnisse? Entstehen dadurch neue Erzählungen, alternative Formen der Wissensvermittlung oder neue Möglichkeiten, Geschichte zu vergegenwärtigen und zu konkretisieren?

Diesen und weiteren Fragen geht das Projekt nach. Dazu werden Experteninterviews mit Provenienzforscher:innen in den untersuchten Institutionen geführt, Ausstellungen mittels ethnografischer und kulturwissenschaftlicher Methoden analysiert sowie quantitative Besucher:innenbefragungen zum Thema durchgeführt.

Ziel des Projekts ist es, einerseits einen Überblick über aktuelle Strategien und Effekte der Vermittlung von Provenienzforschung zu geben und andererseits theoretisch zum sich entwickelnden Feld der Provenienzforschung beizutragen. Durch die Kombination der Methoden wird eine Triangulation der Ergebnisse ermöglicht – und damit ein qualitativ fundierter und quantitativ gestützter Blick auf gegenwärtige Museumspraktiken.